Dienstag, 24. Juni 2014

Am Betzinger Bahnhof


Betzinger Bahnhofsszene um 1910. Am Aussehen der drei Gebäude Bahnhof, Gaststätte Hirsch (heute Gaststätte Terez) und Alte Post hat sich kaum etwas geändert. Im Hintergrund ist noch die Villa Schickhardt zu sehen.

Dazu schreibt uns Michael Staiger aus Lichtenstein: 
Eine schöne Postkarte ist das aus den Zeiten der Königlich Württembergischen Staatseisenbahn (KWStE)
Besonders interessant ist auch der Dampftriebwagen mit dem angehängten Verstärkungswagen. Schon ab 1899 beschaffte die KWStE erste Triebwagen mit Dampfantrieb für verkehrsschwache Zeiten, diese konnten von nur einem Mann gefahren werden. Die Feuerbeschickung geschah dann an den (häufigen) Haltestellen.
Die ersten Kesselkonstruktionen des französischen Konstrukteurs Serpollet bewährten sich jedoch nicht, in Eisenbahnerkreisen nannte man diese Wagen dann auch eher respektlos „Sapperlot“.
KWStE-Obermaschinenmeister Eugen Kittel, 1859 geb. in Eningen, konstruierte dann einen stehenden Kessel mit Dampfüberhitzung, der ein voller Erfolg wurde. Der Kessel war leicht zu bedienen und standfest im Betrieb. Einen solchen modernen Kittel-Triebwagen sehen wir nun hier. Diese konnten bis zu 2 angehängte Wagen ziehen und bedienten die Strecke Tübingen – Metzingen und Reutlingen – Pfullingen.
Die Maschineninspektion Tübingen setzte die Kittel-Dampftriebwagen bis etwa 1917 ein. Der letzte „Kittel“ wurde erst 1954 in Freiburg ausser Dienst gestellt.


BildeRTanzquelle Sammlung Werner Früh

1 Kommentar:

  1. Michael Staiger24. Juni 2014 um 20:40

    Hallo Werner Früh,

    eine schöne Postkarte ist das aus den Zeiten der Königlich Württembergischen Staatseisenbahn (KWStE)
    Besonders interessant ist auch der Dampftriebwagen mit dem angehängten Verstärkungswagen. Schon ab 1899 beschaffte die KWStE erste Triebwagen mit Dampfantrieb für verkehrsschwache Zeiten, diese konnten von nur einem Mann gefahren werden. Die Feuerbeschickung geschah dann an den (häufigen) Haltestellen.
    Die ersten Kesselkonstruktionen des französischen Konstrukteurs Serpollet bewährten sich jedoch nicht, in Eisenbahnerkreisen nannte man diese Wagen dann auch eher respektlos „Sapperlot“.
    KWStE-Obermaschinenmeister Eugen Kittel, 1859 geb. in Eningen, konstruierte dann einen stehenden Kessel mit Dampfüberhitzung, der ein voller Erfolg wurde. Der Kessel war leicht zu bedienen und standfest im Betrieb. Einen solchen modernen Kittel-Triebwagen sehen wir nun hier. Diese konnten bis zu 2 angehängte Wagen ziehen und bedienten die Strecke Tübingen – Metzingen und Reutlingen – Pfullingen.
    Die Maschineninspektion Tübingen setzte die Kittel-Dampftriebwagen bis etwa 1917 ein. Der letzte „Kittel“ wurde erst 1954 in Freiburg ausser Dienst gestellt.

    Danke nochmals für das aufschlussreiche Bild
    Michael Staiger
    Lichtenstein

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