Samstag, 31. Dezember 2011

Haus vom Briefträger Digel

















Schon seit langem wohnen keine "Digels" mehr in diesem Gebäude, die Bezeichnung "Haus vom Briefträger Digel" ist jedoch zumindest bei den älteren Betzingern durchaus noch geläufig. Das Anwesen befindet sich in der Straße Im Dorf 20 und es handelt sich dabei um einen geradezu klassischen Dreiseithof, eine Hofanlage, die in Süddeutschland eher selten anzutreffen ist. Bei einem Dreiseithof befindet sich ein meist giebelständiges Wohnhaus neben der Hofeinfahrt, die Rückseite des Hofes wird von einer großen Scheune eingenommen, dem Wohnhaus gegenüber kann sich ein Stall oder ein Ausdinghaus oder Ähnliches befinden. Im Fall des Hauses von Briefträger Digel in Betzingen könnte es sich bei diesem dritten Gebäude auch um ein Backhaus handeln.

Das Foto oben zeigt das Haus ca. Mitte der 1960er Jahre, unten im Sommer 2010



















Wichtige Ergänzung per mail:

das Haus von Briefträger Digel ist mein Elternhaus (mein Name ist Doris Kern geb. Digel) und ist jetzt

Eigentum von meiner Schwester Renate Kalnak geb.Digel. Das Haus ist also noch in Familienbesitz.

Ich habe noch selber bis 1977 mit meiner Familie darin gewohnt.

Dazu noch einige Anmerkungen:

1. Der Name meines Vaters des Briefträgers Digel war Wilhelm Digel.

2. Das kleine Häuschen war nach meinem Wissen schon immer Waschhaus und kein Backhaus.

Meine Mutter und meine Großmutter haben in diesem Häuschen noch gewaschen.

Von einer Verwendung aus Backhaus ist bisher nichts bekannt.

3. Wie mir mein Großvater -auch Wilhelm Digel,Maurer u.Landwirt)- erzählte, soll das Haus bereits im

13.Jahrhundert als Teil eines Klosterhofes erbaut worden sein.

4. Das Haus mit der Scheune ist wahrscheinlich nach dem 30-jährigen Krieg neu erbaut worden.

Eine Jahreszahl -1688- mit.Namen Martin Nedele (?) befindet sich heute noch am oberen

Torbalken der rechten Scheune.

5. Das Haus war -wie früher oft üblich- über die Jahrhunderte in verschiedene Partien aufgeteilt und war Anfang

des 20.Jahrhunderts im Besitz von zwei Familien . Mein Großvater hat dann in den 1920-Jahren das

komplette Anwesen vollends erworben.

6. Im Dezember 1967 ist der hintere Teile des Wohnhauses durch einem Brand schwer beschädigt worden.

Fotos von dem zerstörten Teil sind noch ein meinem Besitz.


Bildertanzquelle Werner Früh

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