Gottlieb Hauser, der bereits dem Kollegium angehörte, als das Schulhaus 1906 gebaut wurde übernahm Mitte der 1920er Jahre die Leitung der Schule in Betzingen.
Neben seinen Aufgaben als Schulleiter widmete sich Rektor Hauser, der in einer Dienstwohnung in der Eisenbahnschule wohnte, intensiv seinem Hobby, der Imkerei. Er besaß einen Bienenstand im Garten hinter der Eisenbahnschule und erzeugte dort Honig, den er mitunter auch zum Verkauf anbot. Rektor Hauser, hatte auch eine wichtige Funktion bei der Betzinger Spar- und Darlehenskasse, bei der er als Rechnungsführer fungierte und auch alle Bestellungen und Aufträge entgegennahm und bearbeitete. Seine Schüler und Schülerinnen waren ihm bei dieser Tätigkeit wichtige Helfer. Wenn an der Betzinger Darlehenskasse Waren angeliefert wurden wie Saatgut, Torfmull, Düngemittel usw. mussten die Schulkinder losziehen und die Besteller davon in Kenntnis setzen, dass ihre gewünschten Waren zur Abholung bereitstehen. Nach Erfüllung dieses Auftrages durften sich die Kinder bei der Ehefrau des Rektors Hauser melden und sie bekamen von ihr zur Belohnung ein „Gsälzbrot“, ein Marmeladebrot.
Möglicherweise rührt es von dieser netten Geste her, dass der Rektor Hauser in Betzingen bei Jung und Alt nur als der „Gsälz-Gottlieb“ bekannt war. Er war im Ort durch seine vielfältigen Aufgaben in verschiedenen Vereinen bei der Bevölkerung angesehen und bei der Schuljugend als Lehrer und Rektor beliebt. Seine Ämter führte er auch noch Jahre nach seiner Pensionierung gewissenhaft weiter, er verstarb 1954 im Alter von 87 Jahren.
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