Dienstag, 25. November 2008

Das Müller Mariele


Das Müller Mariele hieß eigentlich Maria Werner und wohnte in der Lutherstr. 60 in Betzingen. Das geistig behinderte Mariele wurde am 23.3. 1896 geboren und verstarb am 10.2.1967.

Sie gehörte zum Betzinger Straßenbild, denn sie war ständig mit ihrem Täschle unterwegs und überall anzutreffen. Wenn man sie nicht sah, hörte man sie zumindest, denn das Mariele bruddelte meistens etwas vor sich hin und das ziemlich lautstark. Unvergesslich sind mir ihre Schimpfkanonaden, wenn wir Buben sie geärgert hatten. Das Mariele verfügte ungeachtet ihrer geistigen Behinderung über einen überaus reichen Wortschatz an Vulgärausdrücken. Die ersten wirklich "wüsten" Ausdrücke hat man auf der Straße vom Müller Mariele gelernt.


Betzinger Portfolio Foto Erwin Digel

3 Kommentare:

  1. aber lieber werner, da ist man ja elektrisiert, wenn man hört, das mariele hätte wirklich wüste ausdrücke gekannt.

    warum hast du uns keine überliefert? ich bin immer lernwillig - und würde sie vielleicht später mal gerne in eine fortsetzung des heisel romans einbauen.

    es gibt ja jetzt schon drin sozusagen als gastspiel den
    unvergesslichen HASENFRANZ.

    also werner, immer handfest echt die betzinger überlieferung. nicht so ein loch, wenn man so was wie ein wüstes wort dringend lernen will

    an gradda vool griaß
    hellmut g. haasis,
    tannenstraße.

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  2. Hellmut, s'Müller-Mariele hot a Repertoire vo Ausdrück ghett, dia send heut no et druckreif

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  3. Das Bild erinnert mich an meine liebe Tante Marie von Kempten. Müller Mariele könnte ihre Schwester gewesen sein, aber nur im Aussehen und mit ihrem Täschle und Mantel.

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