Donnerstag, 18. Dezember 2008

Einmann-Bunker an der Meisterschule

Fast 70 Jahre lang hat der kleine Einmann-Bunker an der Meisterschule im Wasen keinen Menschen geniert, viele wussten nicht mal was von seiner Existenz, denn er stand etwas versteckt und verschwiegen abseits der Straße. Der von der Fa. MOLL hergestellte Bunker diente als Beobachtungsstand der Fa. Heim, die in diesem Areal ab 1943 unter strenger Geheimhaltung mit 500 Zwangsarbeitern Tragflächen für V1 Raketen baute.

Nach dem Abriss der V1 Produktionsstätten war dieses Bunkerle noch das einzige Relikt, das an den V1 Tragflächenbau in Betzingen erinnerte. Leider ist es inzwischen auch verschwunden. Im April 2008 wurde es an das Bunkermuseum in Stuttgart Feuerbach verschenkt, denn das Bunkerle - wie es die Betzinger nannten - stand einem geplanten Fußgängersteg, der vom Wasen zum Parkplatz LIDL führen soll, im Weg. Es wäre meiner Meinung nach ein Leichtes gewesen, das Bunkerle ein paar Meter wegzulupfen und es in Betzingen zu lassen. Nun erinnert absolut nichts mehr an den V1 Tragflächenbau in Betzingen. Ich hab noch mit einem Leserbrief im GEA und mit einem Schreiben an Thomas Keck versucht, zu retten was zu retten ist, aber da war die Entscheidung, das Bunkerle zu verschenken, wohl schon gefallen.

Die Feuerwehr holt den Bunker ab

und es geht ins Bunkermuseum nach Stuttgart-Feuerbach und damit verschwindet auch der letzte Zeuge der V1 Tragflügelproduktion in Betzingen. Schade, dass es so kommen musste.


Betzinger Portfolio Fotos Archiv Werner

1 Kommentar:

  1. War sicherlich auch kein angenehmes Gefühl während eines Bombenangriffs in so einer Zelle zu sitzen/stehen und beobachten zu müssen....

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